Bürger:innen Initiative für den
kostenlosen Zugang zu PrEP Medikamenten
Stop AIDS – Start PrEP!
Durch den Druck vieler österreichischen NGOs
und mit deiner Unterstützung konnten wir unser Ziel erreichen:
Seit April 2024 ist die HIV-PrEP auch in Österreich kostenlos zugänglich.
Was ist die PrEP?
Eine Safer Sex Methode!
Bei dieser Schutzmethode nehmen HIV-negative Menschen ein Medikament (PrEP – Prä-Expositions-Prophylaxe) ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Diese „Pille davor“ ist ein effektiver Schutz vor HIV!
Es mag vielleicht auf den ersten Blick verwirrend erscheinen, dass Menschen prophylaktisch ein Medikament einnehmen, um einer Ansteckung vorzubeugen. Mittlerweile geht die Forschung jedoch von drei Möglichkeiten des Safer Sex in Bezug auf HIV aus: Kondome, PrEP und Schutz durch Therapie.
Ziel: Neuinfektionen beenden!
Inzwischen ist Aids und HIV medizinisch gut behandelbar, doch immer noch erfahren HIV-infizierte Menschen Vorurteile und Diskriminierung.
Kosten
Die Kosten werden für Versicherte großteils rückerstattet. Für Medikamente können bis zu 60 Euro pro Monat zurückerstattet werden, während für das Ärzt*innengespräch eine Rückerstattung von 25 Euro pro Quartal möglich ist.
Die Einreichung der Unterlagen erfolgt über die Plattformen MeineSV.at, oegk.at, svs.at oder bvaeb.at. Bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) ist es am einfachsten, alle erforderlichen Dokumente per E-Mail an hiv-prep@oegk.at zu senden. Dafür müssen sowohl die Rechnung als auch das Rezept eingereicht werden.
Anwendung
Die PrEP wird täglich eingenommen um sich zu schützen. Es gibt auch die Möglichkeit der anlassbezogenen Verwendung, bei der man rund um den Sex Tabletten einnimmt.
Sicherheit im Gesamtpaket
Vor Beginn der PrEP muss ein HIV-Test sicherstellen, dass man HIV-negativ ist. Während der Einnahme, wird regelmäßig auf HIV andere Geschlechtskrankheiten untersucht. Dies ermöglicht einen zusätzlichen Schutz zur Erfassung und Eindämmung anderer sexuell übertragbarer Infektionen.
Studien und weitere Infos
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass bei gewissenhafter Einnahme der PrEP die Schutzwirkung gleichauf oder sogar höher ist als bei Kondomen.
AIHTA-Studie (2023)
PROUD-Studie (Großbritannien)
IPERGAY-Studie (Frankreich)
Österreichischen AIDS Gesellschaft (ÖAG)
Deutsche Aidshilfe
Warum soll die PrEP kostenlos sein?
Dramatischer Rückgang der HIV-Neudiagnosen
Der dramatische Rückgang der HIV -Neudiagnosen ist ein zentrales Argument für die weitere Verbreitung der PrEP, die inzwischen von den meisten Experten als „Game Changer“ angesehen wird. D.h. als zukünftig wahrscheinlich wirksamster Beitrag zur Beendigung der HIV-Pandemie.
In London beispielsweise ist im Jahr 2016 die Rate der HIV-Neudiagnosen um 42 % zurückgegangen. Dies wird wesentlich auf die zunehmende Verwendung der PrEP zurückgeführt.
Frühere Erfassung anderer sexuell übertragbarer Infektionen (STI)
Während der Einnahme der PrEP müssen Nutzer:innen regelmäßig auch auf andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) untersucht werden. Damit steigt die Chance, auch symptomlose STIs festzustellen und frühzeitig behandeln zu können.
Dadurch erzielt man einen Rückgang der in den letzten Jahren (bereits lange vor Einführung der PrEP) erheblich gestiegenen Neuinfektions-Raten.
Mehr HIV-Tests verringern den Anteil der Late Presenter
Eine HIV-Infektion kann jahrelang unauffällig bleiben. Vor Beginn der PrEP muss in jedem Fall ein HIV-Test durchgeführt werden. Je mehr Menschen sich testen lassen, umso früher können Infektionen erfasst werden und umso weniger sogenannte Late Presenter wird es geben.
Dies ist aber auch für die Gesellschaft insgesamt vorteilhaft, denn wer erfolgreich behandelt ist (d.h. die Viruslast ist unter der Nachweisgrenze), kann die Infektion nicht weitergeben („undetectable = untransmittable“).
Eine Welt ohne Aids
Neben einem kostenfreien, niedrigschwelligen Zugang zur HIV-Prophylaxe durch PrEP für alle Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko in Österreich, fordern wir die Bundesregierung auf, sich ebenfalls am globalen Kampf gegen HIV und Aids einzubringen. Weltweit ein freier Zugang zur PrEP wäre ein Ziel und Österreich kann und soll mit gutem Beispiel vornan gehen. Nach den schweren Rückschlägen durch COVID-19 und die enormen Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine sind hier besondere Anstrengungen erforderlich.
Safer Sex 3.0
Früher lautete die Faustregel: Sex nur mit Gummi! Neben dem Kondom gibt es heute weitere Safer Sex-Methoden zum Schutz vor HIV, nämlich die PrEP und Schutz durch Therapie.
Alle sollen wählen können, was gerade am besten zur Situation passt. Es können natürlich auch mehrere Methoden anwenden werden.
Frequently Asked Questions
Was tun bei Symtomen?
Bei symtomen von Sexuell übertragbare Erkrankung empfehlen wir dir direkt zur STD-Ambulanz des LKH Graz zu gehen!
Wo kann ich die PrEP erhalten?
Steiermark:
OA Dr. Elmar Wallner
Facharzt für Innere Medizin & Infektiologie, HIV-Spezialist
Annenstraße 44/1, 8020 Graz
www.drwallner.net
Dr. Stephan Gogg
Arzt für Allgemeinmedizin
Hilmteichstraße 134, 8043 Graz
www.dr-gogg.at
Dr. Richard Brodnig
Leonhardplatz 3, 8010 Graz
www.dr-brodnig.at
Dr. Andreas Kapper
Steinbergstraße 20, 8052 Graz
www.tropenmed.at
Terminvereinbarung unter: 0316/586457
Dr. Bernhard Haas
MedCenter Nord, Fischeraustraße 13, 8051 Graz
Terminvereinbarung 0660/3099229
Wien:
Gruppenpraxis Schalk:Pichler
Zimmermannplatz 1, 1090 Wien
01 40 80 744
www.schalkpichler.at
Apotheken:
Bahnhof Apotheke, Keplerstraße 112, 8020 Graz
Neutorapotheke, Neutorgasse 57, 8010 Graz
Salvator Apotheke, Zimmermannplatz 1, 1090 Wien
Marien Apotheke, Schmalzhofgasse 1, 1060 Wien
Kornblumen Apotheke, 10.-Oktober-Straße 5a, 9131 Grafenstein
BALD NEU: Apotheke zum grünen Kreuz
Annenstraße 45, 8020 Graz
Weitere Infos für Österreich findest du auf www.hivprep.at
Wie wird die PrEP eingenommen?
Das Medikament verteilt sich unterschiedlich schnell und effektiv in den verschiedenen Schleimhäuten des Körpers, wie etwa in der Vaginal-, Penis- und Darmschleimhaut. Aus diesem Grund gibt es zwei Möglichkeiten der Einnahme:
Täglich
Bei der täglichen PrEP nimmt man jeden Tag eine Tablette ein. Diese Form wird von den Deutsch-Österreichischen Leitlinien empfohlen, da sie den zuverlässigsten Schutz bietet – unabhängig davon, wann und wie oft Sexualkontakte stattfinden.
Anlassbezogen
Für Männer, die Sex mit Männern haben, gibt es auch die anlassbezogene PrEP, bei der man rund um den Sex Tabletten einnimmt.
Man beginnt am besten 24 bis spätestens 2 Stunden vor dem Sex mit zwei Tabletten auf einmal, um schnell einen schützenden Wirkstoffspiegel zu erreichen. Die Einnahme nur zwei Stunden vorher gilt allerdings als sehr knapp.
Diese Variante wird beispielsweise rund um geplante sexuelle Kontakte, wie bei einer Sexparty, angewendet.
Was ist der Unterschied zwischen der PEP und PrEP?
Die PEP (nicht PrEP!) ist eine Notfallmaßnahme nach ungeschütztem Sex (z.B. wenn ein Kondom reißt oder wenn die Medikamente über längere Zeit nicht genommen wurden): Die vierwöchige Behandlung mit HIV-Medikamenten soll verhindern, dass sich HIV im Körper festsetzt und dann vermehren kann.
Wird mit der PEP rechtzeitig begonnen und werden die Medikamente konsequent eingenommen, lässt sich in etwa 9 von 10 Fällen eine HIV-Infektion noch einmal abwenden.
Wichtig bei einer PEP ist der rechtzeitige Beginn: Am besten unverzüglich, möglichst innerhalb der ersten 24 Stunden, spätestens aber innerhalb von 48 Stunden nach dem Risiko. Jede Stunde zählt!
Du möchtest mehr zur Funktion, Wirkung oder EInnahme der PrEP wissen?
Die besten Informationen erhältst du von der Deutschen Aidshilfe:
Du hast noch weitere Fragen?